Spielbericht Herren 2. Liga Grün-Weiss Effretikon 1 vs. HC Stammheim 1
Samstag 25.10.2025, 14:30, Eselriet Effretikon

Nach dem erfolgreichen Cupauftritt unter der Woche in Neuhausen (33:25 Sieg) bekamen es die Herren in der dritten Meisterschaftsrunde mit Effretikon zu tun – einem erfahrenem, gut eingespielten und physisch starkem Zweitligateam. Nach einem intensiven Schlagabtausch endete das Spiel mit einem gerechten 28:28 Unentschieden.

Bereits während dem Aufwärmen wurde klar, dass die Stammer auf ein physisch starkes Team treffen werden. Fast jeder Gegenspieler wirkte ein paar Zentimeter grösser und ein paar Kilogramm schwerer als die jungen Schützlinge aus Stammheim. Somit war die Devise vor dem Match klar: Die Abwehrschlacht annehmen, schnell umschalten und somit die gegnerische Abwehr gar nicht erst in ihre solide Formation kommen lassen.
Dies gelang zu Beginn gut. Zwar konnte Effretikon bereits ihren ersten Angriff in ein Tor ummünzen, doch Stammheim hielt dagegen, kämpfte leidenschaftlich um jeden Ball und hielt das Score somit ausgeglichen. Dass es nach knapp 8 Minuten erst 3:3 stand, zeugte von der guten Abwehrleistungen beider Mannschaften. Vorne spielten die Stammer mit Konzept, es gelang immer wieder, ihre – zwar physisch starken, dafür nicht sehr wendigen – Mittelverteidiger in Eins gegen Eins Situationen zu verwickeln und dadurch Strafen und/oder 7-Meter herauszuholen. Leider konnten diese 100%igen Chancen an diesem Nachmittag nicht genutzt werden, was auch mit den stark aufspielenden gegnerischen Torhütern zu tun hatte. Die Stammer behielten ihren Fokus auf der Abwehr, verteidigten als Einheit und liessen in der ersten Halbzeit gerade mal 12 Tore zu. Da man selbst 14 Tore schoss, ging man mit einer Zweitoreführung in die Pause.
In der Pause wurde die solide Abwehrleistung gelobt und energisch darauf hingewiesen, dass man kein einziges Prozent nachlassen dürfe, wolle man die zwei Punkte aus Effretikon entführen. Leider konnte man gleich nach der Pause nicht an der kämpferischen Abwehrleistung anknüpfen. Das lag jedoch nicht direkt an der Verteidigung. Vielmehr brachte man sich selbst in Bedrängnis, indem im Angriff viel zu hektisch gespielt wurde. Die Stammer wurden ungeduldig, spielten schludrig und kassierten dadurch viele unnötige Gegenstosstore. Das gefiel Coach Eichenberger gar nicht, woraufhin er bereits nach 7 Minuten in der zweiten Halbzeit beim Stand von 17:16 sein Timeout zog. Dieses fruchtete zu Beginn jedoch nur bedingt. Zwar scorte man wieder im Angriff, jedoch war
die Abwehr immer noch nicht so bissig, wie sie noch in der ersten Halbzeit war. Zum Glück – aus Stammer Sicht – schwächte sich Effretikon in dieser Phase selbst, indem sich ein Abwehrspieler ein unsportliches Verhalten leistete und mit direkt Rot vom Platz flog. Generell war es an diesem Nachmittag sehr unglücklich, dass (unerklärlicherweise) nur ein Schiedsrichter auf dem Spielfeld stand. Viele überharte Verteidigungsaktionen am Kreis der Effretiker wurden daher nicht gesehen. Effretikon verarbeitete diesen Spielausschluss gar nicht gut und Stammheim spielte in dieser Phase sein stärkstes Handball. So gelang es zwischen der 44. und 54. Minute, einen Zweitorerückstand zu einer Dreitoreführung (24:27) umzuwandeln. Der erste Sieg schien greifbar nahe. Effretikon war gezwungen, sein Timeout zu nehmen. Die Worte des Trainers schienen zu fruchten, die Stammheimer fanden plötzlich kein Konzept mehr, die Abwehr zu überwinden und plötzlich fiel es den Spielern schwer, Verantwortung zu übernehmen. So kam es zu einer nervenaufreibenden Schlussphase, in welcher die
Stammer beim Stand von 28:28 die Chance hatten, in ihrem letzten Angriff den Sack zu zumachen. Leider reüssierte man nicht, der Rückzug fand auch nicht statt und der gegnerische Flügel zog alleine auf Schneebergers Tor zu. Er hatte die Chance, das Spiel im Gegenstoss zu entscheiden. Das wäre jedoch zu viel des Guten (oder Bösen?) gewesen und der Ball klatschte an den Pfosten. Unentschieden, bereits das zweite in dieser Saison.

Fazit: Auch im dritten Spiel der Saison hatten die Stammer die Chance, als Sieger vom Platz zu gehen. Dieser Fakt und die aufopferungsvoll kämpfende Abwehr stimmen positiv. Es zeigt, dass man in der 2. Liga mithalten kann. Dass es nicht zum Sieg reichte, lag – wie so oft – an der mangelnden Chancenauswertung und an der nötigen Coolness, die manchmal noch fehlt.

Nun folgt der ebenso wichtige Jahmi, bevor 5 wichtige Spiele in Serie anstehen. Vielen Dank an die mitgereisten Fans! 🙂

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